05. 03. 2018

Neuesten Entwicklungen und Trends auf der Spur

Die diesjährige Awwwards Konferenz fand vom 08. Bis 09.02 in Berlin auf dem Charité Gelände im imposanten Langenbeck Virchow Haus statt. Unsere Designer hatten die Gelegenheit vor Ort am vielseitigen Programm, bestehend aus Preisverleihung, Vorträgen, Workshops und Party, teilzunehmen.

Auf der Veranstaltung fand sich eine bunte Mischung aus UX Designern, UI Designern, Web Entwicklern und digitalen Träumern vieler Nationen wieder. Begleitet und ermöglicht wurde die Veranstaltung von großen Sponsoren, wie u.a. Adobe und Google.

Die zweitägige Vortragsreihe wurde mit einem spannenden Beitrag von Erich Nagler (GOOGLE Art Director der Google Doodles) eröffnet. Insbesondere legte Herr Nagler in seinem Vortrag die Notwendigkeit eines Art Directors dar, indem er ihm fünf wichtige Rollen vergab. Er sieht ihn innerhalb seiner Tätigkeit gleichzeitig als Dirigent, Kurator, Journalist, Film Director und Ethiker.

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Im Anschluss schilderte Jeany Ngo (AIRBNB Experience Designer) die Sinnsuche und Nachhaltigkeit ihrer Generation. Sie selbst hat keinerlei grafische Ausbildung und legte den Teilnehmern der Konferenz nahe, wie wichtig es sei, mit Leidenschaft und Gespür an die eigene Arbeit zu gehen. Auch sollte man sich nur mit sich selbst messen, statt sich an Hand von Leveln oder Titeln einzuordnen.

Einen optimistischen Blick in die Zukunft wagte Joel van Bodegraven (TRAVELBIRD Product Designer) bei seiner Präsentation. Aktuell müssen Menschen täglich etwa 35000 Entscheidungen treffen. Daher brauchen wir intelligente Systeme, die filtern und uns zukünftig fast alle Entscheidungen abnehmen. Es gibt bereits erste Entwicklungsstufen in dieser Richtung und Dank der rasanten technologischen Entwicklung, wäre es nur noch eine Frage der Zeit, bis uns bald die meisten mühseligen Entscheidungen im Alltag abgenommen werden.

Am zweiten Tag der Konferenz führte Tobias Ahlin (MINECRAFT Industry Leader TBC) an Hand von einem praktischen Beispiel in der Musikbranche auf, warum Spotify erfolgreicher ist als iTunes. Oft wird Design verantwortlich gemacht für ausbleibenden Erfolg und bei Studien werden durch falsche Rückschlüsse falsche Fragen gestellt. Dabei sind für ein gelungenes Produkt meistens andere Faktoren entscheidend wie Bezahlung, schlechte User Experience oder eine Flatrate.

Frau Martina Flor (Martina Flor Studio) bot uns einen kritischen und gleichzeitig inspirierenden Vortrag zur Typografieentwicklung. Unsere heutige Typografie verkümmert immer mehr, da fast alle Designer mit den gleichen Stilmitteln arbeiten. Ältere Typografie hatte noch einen direkten Bezug zum Produkt und zu Leistungen, so dass sie eine große Orientierungshilfe darstellte. Typografie sollte zukünftig wieder verstärkt als Ausdrucksmittel eingesetzt werden und Freude vermitteln.

Awwwards Typo-Collage bearb Web

Eine kleine Zeitreise bot uns das Team Anton & Irene (Anton & Irene, Gründer) mit der visuellen Darbietung eines Kunstprojektes: eine Lesben-WG im Frauenhaus der 80er Jahre in Holland. Stilmittel der Bilder und Grafiken waren Trends der 80er Jahre. Es handelte sich hierbei um ein privates Projekt ohne finanzielle Mittel, das von IKEA entdeckt und gekauft wurde. Der Designstil war eine Inspirationsquelle für das Unternehmen und wurde bei Umfragen zum Thema: „Wie werden wir 2030 leben“ eingesetzt. Das Projekt zeigt auf welches Potenzial private Projekte haben, die mit viel Leidenschaft angegangen werden.

Awwwards WG-Collage bearb Web

Den Abschluss der zweitägigen Vortragsreihe bildete die Präsentation von Khoi Vinh (ADOBE Principal Designer), die erneut die Wichtigkeit von Designern betonte. Er stellte die These auf, dass früher Designer lediglich eingesetzt wurden, um die Dinge aufzuhübschen. Heute erfüllt Design eine funktionale Aufgabe. In Zukunft soll es Lösungen jedoch erst richtig gut machen. Er rief dazu auf, dass wir uns als Designer stärker für unseren Berufszweig einsetzen und diesen so einfach und verständlich wie möglich nach außen kommunizieren sollten.

Im Anschluss an die Vorträge wurden Preise in sechs Kategorien verliehen: E-Commerce Sites, Independent, Studio, Agency, Mobile Site und Site. Zuletzt wurde, wie erwartet, „Artificial Intelligence“ zum Buzzword des Jahres gekrönt.

Neben vielen neuen Trends und Entwicklungen in Typografie, Illustration und Gestaltung war es sehr interessant zu sehen, dass andere Teilnehmer sich mit ähnlichen Herausforderungen im Berufsalltag auseinandersetzen.

Wir rechnen in naher Zukunft mit steigender Vereinfachung innerhalb digitaler Anwendungen und gleichzeitig wieder mit einer individuelleren und vielseitigeren Gestaltung.

von Team
Digital Experience Design

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